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Anleitung
Inhalt
1 Kurze Beschreibung von Puppy Linux2 Start des Puppy-Linux von einer CD
3 Installation des Puppy-Betriebssystems
4 Mitgelieferte Programme
5 Verschiedene Ergänzungen
6 Arbeiten mit der Kommandozeile (Konsole)
1 Kurze Beschreibung von Puppy Linux
Betriebssysteme sollen viele Anwendungen schön und bequem anbieten. Obwohl dies auch für Puppy Linux gilt, sind auch die aktuellen Versionen (5.4 vom Dezember 2012) sehr klein und werden schnell in den Arbeitsspeicher des Rechners geladen. Allerdings hat sich Puppy, wie bei Straßenhunden üblich, reichlich vermehrt, so dass es inzwischen viele verschiedene Versionen gibt. Zum Beispiel solche, die auch auf älteren, sehr leistungsschwachen Rechnern mit nur 128 MB Arbeitsspeicher und ohne Festplatte funktionieren oder länderspezifische Ausführungen (China). Es gibt zwei Hauptvarianten, die sich an verschiedene andere Linux-Distributionen anlehnen und damit im Prinzip auch deren Programme nutzen können:
a) Slacko Puppy, version 5.4 (2. Dezember 2012), angelehnt an Slackware
b) Precise Puppy 5.4.3 (17. Dezember 2012), angelehnt an Ubuntu
Von Slacko Puppy 5.4 gibt es verschiedene Ausführungen, die entweder PAE (Physical Address Extension) unterstützen (für Rechner mehr als 4 GB Arbeitsspeicher) oder nicht (und dadurch eine etwas schnellere Adressverarbeitung erreichen). Für die normale Version von Precise Puppy 5.4 braucht man einen Rechner, der PAE unterstützt, also einen neueren Prozessortyp enthält.
Puppy und englischsprachige Hilfen sind kostenlos über das Internet erhältlich. Nach Installation der Spracherweiterung (langpack_de) versteht Puppy Deutsch. Puppy hat eine grafische Benutzeroberfläche (Desktop) und eine Konsole (Befehlsfenster für Textbefehle), ähnlich denen anderer Linux-Betriebssysteme. Wichtige, relativ kleine Programme werden mitgeliefert und es gibt eine Auswahl an leicht zu installierender Anwendungs-Software, zum Beispiel Browser (Firefox, Opera ...) und Textverarbeitungsprogramme (Abiword, LibreOffice, OpenOffice ...). Viele weitere Linux-Programme können mit mit mehr oder weniger großem Aufwand installiert werden. Da Precise Puppy 5.4 auf der Grundlage von Ubuntu gemacht wurde, kann man mit dieser Puppy-Version Ubuntu-Repositories nutzen, um weitere Programme zu installieren. Entsprechend kann man mit Slacko Puppy 5.4 Slackware-Repositories nutzen. Die Nutzung von Programmen der anderen Linux-Distributionen bereitet jedoch oft Probleme.
Puppy sieht nur einen Benutzer vor, der das System ohne Einschränkungen verändern kann. Das vereinfacht die Verwaltung des Systems, macht es aber angreifbarer, wenn das System (wie bei anderen Betriebssystemen üblich) auf einer Festplatte installiert wird. Das kleine Puppy-System kann aber ohne Festplatte von einer CD, DVD oder einem USB-Stick (sofern der Rechner dies unterstützt) geladen werden und läuft danach, nebst Anwendungs-Software, im Arbeitspeicher (≥ 256 MB, mehr für anspruchsvolle Programme). Dadurch wird Puppy sehr schnell. Schadprogramme könnten während des Arbeitens am Rechner eindringen. Daher sollte man den Datenträger (CD, DVD, USB-Stick) nach dem Hochfahren des Betriebssystems (CD, DVD, USB-Stick) sofort entfernen, so dass Schadprogramme es nicht mehr verändern können. (Dies gilt grundsätzlich auch für CDs und DVDs, die angeblich nur einmal beschrieben werden können, da Puppy Linux auf diese oft noch schreiben kann, wenn noch Platz ist; Stichwort: Multisession-CD/DVD.) Auf diese Weise erhält man nach dem Start immer ein Beriebssystem im ursprünglichen Zustand.
2 Start des Puppy-Linux von einer CD
2.1 CD mit Puppy-Linux herstellen (brennen)
Im Internet erhält man auf der englischsprachigen Seite der puppylinux.org allgemeine Information über Puppy Linux und Verweise auf Quellen zum Herunterladen (Download) des neuesten Versionen des Puppy Betriebssystems.Die Datei mit der englischsprachigen Originalausgabe von Slacko Puppy 5.4 mit Firefox-Brwoser und ohne PAE-Unterstützung heißt slacko-5.4-firefox-4g.iso und ist 162 MB groß. Um zu prüfen, ob die heruntergeladene Datei unversehrt ist, kann man eine Prüfsumme (Checksum) von ihr errechnen lassen und mit dem Sollwert vergleichen. In einem Linux-Betriebssystem wird die Prüfsumme gebildet, indem in einer Kommandozeile das Verzeichnis mit der Datei aufgesucht wird und dann der Befehl
md5sum slacko-5.4-firefox-4g.iso
eingegeben wird. Der zurückgegebene Wert sollte mit dem Sollwert
d5a84a6753430aa2b07a75c465741349
übereinstimmen. Die Software passt leicht auf eine CD. Man kann sie daher nach dem Herunterladen auf eine CD oder eine DVD brennen. Die so gebrannte CD enthält ein Live-System, also ein lauffähiges Betriebssystem, das von der CD aus gestartet werden kann (siehe: ). Außerdem lässt sich das System von der Live-CD aus in verschiedenen Arten installieren (siehe unten). Eine deutsche Version entsteht, wenn nachträglich ein spezielles Programm zur Umstellung auf "Deutsch" geladen wird.
2.2 Puppy-Linux starten
Nach Einlegen der Live-CD in das entsprechende Laufwerk wird der Computer aus- und wieder eingeschaltet. Wenn der Computer mit dem Auslesen der CD beginnt (von der CD "bootet") erscheint nach einiger Zeit das Puppy die Bedienoberfläche (Desktop) von Puppy. Das Laden des Systems von der CD dauert allerdings länger als ein Systemstart von der Festplatte (hard disk). Falls der Computer nicht Puppy von der CD, sondern das Betriebssystem von der Festplatte bootet, muss das BIOS des Computers umgestellt werden. Anleitungen hierfür findet man gegebenenfalls im Internet (zum Beispiel hier).2.3 Konfiguration von Tastatur, Zeit und Bildschirmauflösung
Nach dem Laden des Puppy Betriebssystems erscheint ein Fenster mit dem Titel Personalize Settings, in dem man dem Rechner einen beliebigen Namen geben kann (Hostname) und die Ländereinstellungen (country settings) vornimmt. Als Zeichensatz wird (hinter dem A) de Deutsch gewählt, als Zeitzone (hinter der kleinen Uhr) Europa/Berlin und als Keyboard-Zeichensatz de-latin1 (Germany), also Deutsch mit Umlauten. Wenn kein Windows Betriebssystem auf dem Rechner verwendet wird, sollte man auch das Kästchen Use UTC Hardware Clock anklicken (koordinierte Weltzeit). Die Bildschirmauflösung (Resolution) wird meistens automatisch richtig erkannt und man muss dann nichts daran ändern. Eine zu hohe Auflösung muss vermieden werden, da sonst der Bildschirm überfordert wird und nichts mehr zeigt (aber nicht kaputt geht). Klicken auf OK bestätigt die Einstellungen. Im nächsten Fenster kann man die Ländereinstellung noch einmal ändern, wenn man nicht in Deutschland, sondern in einem anderen Deutsch sprechenden Land wohnt. Das Kästchen UTF-8 encoding bleibt angewählt, wie empfohlen (recommended); OK. Im folgenden Fenster kann man prüfen, ob die Tastatur richtig funktioniert; OK. Bei der Frage, ob der X-Server neu gestartet werden soll, antwortet man mit Yes (Ja) und der Bildschirm wird neu aufgebaut. Dann öffnet sich das Fenster Simple Network Setup, mit dem man in einfachen Fällen die Netzwerk- oder Internetverbindung einrichten kann. Besser ist es, das Fenster zu schließen und statt dessen im Desktop auf connect zu klicken (siehe unten).2.4 Konfiguration des Internetzugangs über LAN oder WLAN
Nach Klicken auf connect öffnet sich das Fenster Internet Connection Wizard und zur Einrichtung einer LAN- oder WLAN-Verbindung klickt man auf das Symbol hinter Internet by wired or wireless LAN:; im Fenster danach wählt man den Network Wizard (nicht Simple Network Setup). Das Puppy-Systemsprogramm Network Wizard erlaubt eine einfache Einrichtung des Internetzugangs, wenn Puppy einen geeigneten Treiber (Steuerprogramm) für die Hardware (LAN oder WLAN) bereitstellt. Man folgt den Anweisungen des Programms: Für eine WLAN-Verbindung klickt man auf wlan0 und Wireless. Mit Scan sucht man nach dem (vorher eingeschalteten) WLAN-Netz und wählt das richtige aus (OK). Dann trägt man die Daten des WLAN-Netzwerks ein und klickt auf Save und Use This Profile. Schließlich wird im Abschnitt Configure interface dem Rechner eine IP-Adresse zugewiesen. Meistens genügt es, auf Auto DHCP zu klicken. Wenn es erfolgreich (SUCCESSFULL) war, wird mit Yes, Done, YES und OK die Sache beendet.Falls Puppy keinen geeigneten Treiber findet oder die WLAN-Verbindung mit dem von Puppy installierten Treiber nicht richtig funktioniert, sollte ein Windows-Treiber des Herstellers der WLAN-Karte verwendet werden. Oft werden diese Treiber auf einer CD zusammen mit der WLAN-Karte ausgeliefert; andernfalls muss man im Internet danach suchen. Am besten geeignet sind Treiber, die für das Betriebssystem Windows XP geschrieben wurden. Die CD mit dem XP-Treiber wird in ein Laufwerk des Rechners gelegt und "gemounted" (mount auf dem Desktop klicken, opical wählen und mit MOUNT das CD-Laufwerk mit der Treiber-CD einbinden. Dann wird im Network Wizard auf Load module geklickt und der Reiter Ndiswrapper gewählt. Durch Klicken auf Use Ndiswrapper und dann auf wlan0 bestätigt man, dass dies Hilfsprogramm für die Benutzung des XP-Treibers für WLAN benutzt werden soll. Dann wird der ursprünglich von Puppy vorgesehene Treiber ausgeladen, indem man auf Blacklist klickt. Im nächsten Fenster soll die Treiberdatei gesucht werden. Zunächst klickt man auf File System, dann (Doppelklick) auf mnt und dann auf den Namen des (durch MOUNT) bereits eingebundenen CD-Laufwerks (sr0 oder sr1). Nun befindet man sich im Verzeichnisbaum der Treiber-CD und muss darin (vielleicht in einem Verzeichnis Drivers) die XP-Treiberdatei suchen, welche eine Endung .inf oder .INF hat. Wenn diese Datei markiert ist, bestätigt man die Treiberinstallation mit OKs und Save. Die weitere Einrichtung des WLAN-Zugangs erfolgt in gleicher Weise wie für Puppy-eigene Treiber (siehe oben) und danach kann die Treiber-CD durch UNMOUNT aus dem Dateisystem entfernt werden.
2.5 Herstellung einer erweiterten Puppy-System-DVD
Wenn man, wie unter 2.1 beschrieben, ein Puppy-System (zum Beispiel Puppy Linux 5.3) heruntergeladen und auf CD gespeichert hat, kann man mit jedem Booten von der CD ein lauffähiges Betriebssystem erhalten, das auch schon einen Browser (zum Beispiel SeaMonkey oder Firefox) enthält. Aber nach jedem Booten muss man die besonderen Rechnereinstellungen (zum Beispiel deutsche Tastatur u.s.w.) neu vornehmen. Will man öfter ein Puppy-System von einer DVD aus betreiben, so sollte man ein konfiguriertes und ergänztes Puppy-System auf einer einmal beschreibbaren DVD (DVD-R) speichern (eine CD genügt auch schon). Bei Verwendung einer Standard-DVD-R stehen 4,7 GB (bei einer Standard-CD-R 700 MB) zur Verfügung, so dass man zusätzlich zum Puppy-System noch weitere Anwendungsprogramme oder eigene Daten speichern kann.Man könnte so vorgehen:
(1) Laden des Original-Puppy-Systems,
(2) Konfiguration des Rechners (Bildschirm, Tastatur, Zeitzone, WLAN, Druckertreiber),
(3) Laden weiterer Anwendungsprogramme mit Hilfe des Puppy Package Managers (install),
(4) Speichern von sfs-Dateien, zum Beispiel devx_slacko_5.4.sfs (um C-Programme übersetzen zu können),_jre-7u10-i586.sfs (für Java-Applets im Browser) und LibreOffice-3.6.3_en-US.sfs (Büroprogramme) im Verzeichnis ~/my-applications innerhalb des root-Verzeichnisses, und Laden dieser Dateien (SFS-Load on-the-fly),
(5) Einrichten des Browsers (allgemeine Einstellungen, Homepage setzen, Bookmarks speichern)
(6) Speichern eigener Dateien im Verzeichnis ~/my-documents innerhalb des root-Verzeichnisses,
(7) Klick auf "Puppy live-CD erstellen" im Setup-Menü (Konfiguration),
(8) Ersetzen der temporären (unvollständigen) Verzeichnissee root und etc durch die entsprechenden Originale,
(9) Anpassung des Boot-Loaders (pfix=ram, pkeys=de-latin1),
(10) Brennen des erweiterten Systems auf DVD-R.
Bei der Benutzung der Puppy-System-DVD sollte man die DVD nach dem Laden des Betriebssystems entfernen und, genügend Arbeitsspeicher (Empfehlung ≥ 4GB) vorausgesetzt, nur im Arbeitsspeicher arbeiten. Dadurch wird das System schnell und die DVD kann nicht überschrieben werden (auch für DVD-R wichtig, siehe oben).
3 Installation des Puppy-Betriebssystems
3.1 Entscheidung über die Art der Installation
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Puppy-Betriebssystem auf einem Rechner zu installieren oder es ohne Installation (von einer CD aus) zu nutzen. Wer Puppy Linux ohne Installation ausprobieren möchte, sollte Puppy Linux von der Live-CD starten (siehe oben). Auf Rechnern, die das Booten (Starten des Betriebssystem) von externen Speichermedien (zum Beispiel USB-Stick oder Speicherkarten) erlauben, kann Puppy auf diesen (statt auf einer Festplatte) installiert werden und ohne Festplatte benutzt werden. Damit werden andere Betriebssysteme auf der Festplatte nicht verändert. Falls der Rechner einen DVD-Brenner, (oder zumindest einen CD-Brenner) besitzt, kann Puppy Linux von einer beschreibbaren DVD (oder CD) betrieben werden und dort auch alle Anwenderdaten speichern. Hinweise zur Nutzung von Puppy auf USB, Speicherkarte, DVD (oder notfalls CD) finden sich auf der englischsprachigen Web-Seite http://puppylinux.org/main/How%20NOT%20to%20install%20Puppy.htmWer Puppy auf einer Festplatte neben einem bereits installierten anderen Betriebssystem (zum Beispiel Windows) installieren möchte, muss das vorhandene Dateisystem verändern, um Platz für Puppy Linux zu schaffen. Die dafür benötigten Partitionierungs-programme sind auf der Live-CD vorhanden. Englischsprachige Hinweise zu dem schwierigen Verfahren (mit dem Risiko eines Datenverlusts beim bereits installierten Betriebssystem) finden sich auf der englischsprachigen Web-Seite http://puppylinux.org/wikka/UsingPuppy
Für die Installation von Puppy auf der Festplatte oder einem anderen Dauerspeichermedium gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: FULL oder FRUGAL.
Wenn der Rechner mindestens 64 MB, aber weniger als 256 MB Arbeitsspeicher hat, sollte Puppy auf dem Dauerspeichermedium (in der Regel der Festplatte) in ähnlicher Weise installiert werden, wie das bei anderen (Linux- oder Windows-) Betriebssystemen der Fall ist. (Ältere Puppy-Versionen brauchen noch weniger Arbeitsspeicher.) Diese Installationsart heißt FULL. Der Vorteil einer FULL-Installation liegt im sehr geringen Arbeitsspeicherbedarf. Zur Ergänzung des Arbeitsspeichers kann eine sogenannte swap-Partition (ein für diesen Zweck reservierter Bereich auf dem Dauerspeichermedium) eingerichtet werden; allerdings arbeitet der Rechner dann langsamer.
Hat der Rechner 256 MB Arbeitsspeicher oder mehr (und das ist heutzutage wohl die Regel), sollte Puppy in einer kompakten Form (so wie auf der Live-CD) auf dem Dauerspeichermedium (Festplatte, USB-Stick, Speicherkarte oder DVD) gespeichert werden. Diese Installationsart heißt FRUGAL. Nach dem Einschalten des Rechners wird der Hauptteil des Betriebssystems (in wenige Teile zerlegt) in den Arbeitsspeicher übertragen und belegt dort ständig rund 100 MB. Systemteile, die bereits im Arbeitsspeicher sind, müssen nicht mehr bei Bedarf vom Dauerspeichermedium (zum Beispiel der Festplatte) geladen werden. Der Vorteil einer FRUGAL-Installation liegt also in der höheren Geschwindigkeit.
3.2 optional: Festplatteninhalt für immer löschen
Wer ganz sicher ist, dass er den Inhalt der Festplatte vollständig und unumkehrbar löschen möchte, einschließlich Betriebssystem und aller Daten, kann die gesamte Festplatte mit Nullen überschreiben, während ein Linux-Betribssystem (zum Beispiel Puppy Live-CD oder Knoppix) auf dem Rechner läuft. Man öffnet ein Kommandozeilen-Fenster (auch Terminal oder Konsole genannt), bei Puppy zum Beispiel durch Doppelklick auf console im Desktop. Zunächst braucht man den Namen der Festplatte; er ist entweder hda oder sda. Nach Eingabe vonfdisk -l /dev/hda
(mit l wie in lallen) bekommt man, wenn eine Festplatte mit Namen hda existiert, als Antwort Angaben zur Datenstruktur der Festplatte; ansonsten keine Antwort. Zur Kontrolle gibt man auch noch
fdisk -l /dev/sda
ein und wenn eine Festplatte mit Namen sda existiert, erhält man wiederum Angaben zur Datenstruktur der Festplatte. Die Angaben selbst interessieren hier nicht, aber man weiss nun, wie die Festplatte heißt. Wenn die Festplatte mit sda bezeichnet wird , schreibt man - vorausgesetzt man will das wirklich -
dd if=/dev/zero of=/dev/sda bs=10240 conv=noerror
und wenn die Festplatte hda heißt, ersetzt man in vorgenanntem Befehl sda durch hda. Eine Erläuterung des Befehls findet man bei LinuxWiki.org. Dann werden, langsam (im Verlauf mehrerer Stunden) alle Daten auf der Festplatte gelöscht, vollständig und für immer. Während des Löschens gibt es keine Meldungen über den Fortschritt des Löschvorgangs. Erst wenn dieser abgeschlossen ist, erhält man eine Meldung über die Größe des gelöschten Speichers. Falls man wissen will, wie lange der Löschvorgang dauerte, verwendet man folgende Befehlszeile:
time dd if=/dev/zero of=/dev/sda bs=10240 conv=noerror
Das Löschen der Festplatte ist für die Installation des Puppy Betriebssystems nicht notwendig, erzeugt aber einen leeren, unformatierten (und mit Sicherheit von Schadsoftware freien) Festplattenspeicher.
3.3 Partitionierung einer leeren Festplatte
3.3.1 Einfach nur Puppy
Im Falle einer leeren, unformatierten Festplatte (siehe 3.2) muss durch Klick auf Gparted ein Partitionierungsprogramm gestartet werden. Wir gehen hier davon aus, dass Puppy Linux als einziges Betriebssystem installiert werden soll.Im der Menüleiste des GParted-Fensters wird unter Device auf Create Partition Table geklickt und dann mit Apply die Vorauswahl (MS-DOS partition table) bestätigt. In der Menüleiste wird durch Klick auf Partition und New ein Fenster Create new Partition geöffnet. Zunächst wird eine sogenannte Root-Partition erzeugt, welche (am einfachsten) die gesamte Festplatte, abzüglich 500 MB für die sogenannte Swap-Partition, umfasst.
Free space preceding: (der kleinstmögliche Wert: 0 M B oder 1 M B)
New size: (wird automatisch bestimmt)
Free space following: 500 M B
Create as: Primary Partition
File system: ext3
Label: /
(In alten Versionen von GParted: Round to cylinders bleibt angewählt.)
Dies wird durch Klick auf Add bestätigt. Dann wird mit der rechten Maustaste auf die Zeile, die mit unallocated beginnt, geklickt und dann mit New die Swap-Partition erzeugt. Folgendes wird eingetragen:
Free space preceding: 0 M B
New size: (das maximal noch Mögliche)
Free space following: 0 M B
Create as: Primary Partition
File system: linux-swap
Label: (kein Label)
(In alten Versionen von GParted: Round to cylinders bleibt angewählt.)
Dies wird durch Klick auf Add bestätigt. Rundungsfehler sind unerheblich. Die Partitionierung wird durch Wahl von Edit in der Menüleiste und Apply All Operations, bestätigt mit Apply, ausgeführt. Das Fenster mit der Erfolgsmeldung All operations successfully completed wird durch Klick auf Close geschlossen, und dann wird die Zeile mit der Root-Partition nochmal mit der rechten Maustaste geöffnet und das boot-Flag gesetzt. Danach wird das GParted-Fenster geschlossen (indem man unter GParted (in der Menüleiste) auf Quit klickt).
3.3.2 Mehr ist möglich
Bei den meisten Linux-Installationen wird eine kleinere Root-Partition eingerichtet und daneben weitere Partitionen mit besonderen Aufgaben. Dies ist oft sinnvoll, aber nicht notwendig und würde eine längere Betrachtung erfordern. Weiterhin kann man die Leistung des Rechners noch verbessern, wenn man die bestmögliche Größe der Swap-Partition s (auf der Grundlage von Arbeitsspeichergröße a, Festplattenzugriffs-geschwindigkeit und dem Speicherbedarf der Anwendungen) genau berechnet. Meistens wird s / a zwischen 1 und 2 angesetzt, aber mit s ≤ 1 GB begrenzt. Näheres zu Dateisystemen (oben wurde ext3 für die Root-Partition vorgeschlagen) und zu den erweiterten Partitionierungsmöglichkeiten findet man auf zahlreichen Web-Seiten.3.4 Kopieren der Systemdateien
Die Installation des Puppy-Betriebssystems auf eine Festplatte oder einen anderen Datenträger, zum Beispiel einen USB-Stick, geschieht durch das Programm "Universal Installer", das (auf dem Desktop) durch Klick auf install gestartet wird.Für eine FRUGAL-Installation werden folgende drei Dateien von der CD mit dem ISO-Abbild (zum Beispiel der Datei slacko-5.3-MAIN.iso) auf den Datenträger kopiert:
vmlinuz mit dem "Linux-Kernel", also den wichtigsten Systemprogrammen, die von allen Linux-Systemen gebraucht werden,
puppy_slacko_5.3.sfs mit allen weiteren Systemprogrammen der aktuellen Puppy Linuxversion (hier: 5.3),
initrd.gz als Datenspeicher (mit Dateisystem), während das System nach dem Start eingerichtet wird: RAM-Disk.
Wenn für besondere Geräte zusätzliche Systemprogramme (zum Beispiel Gerätetreiber) benötigt werden, die nicht zu Puppy Linux gehören und daher nicht in den Dateien vmlinuz und puppy_slacko_5.3.sfs enthalten sind, werden diese in einer zusätzlichen Systemdatei (zum Beispiel namens zl525332.sfs) zusammengefasst.
3.5 GRUB Konfigurationsdatei einrichten
Das Bootloader-Programm GRUB läd nach dem Einschalten des Rechners das Betriebssystem in den Arbeitsspeicher. Zur Einrichtung von Grub klickt man im menu unter System auf Grub Legacy bootloader config. Dort wählt man simple und standard, sowie den Namen der Festplatte, von der "gebootet" werden soll, zum Beispiel/dev/sda1
Bei der Auswahl "SELECT GRUB DESTINATION" wählen wir
MBR
Anweisungen für den Bootloader GRUB werden in einer Konfigurationsdatei aufgeschrieben, welche menu.lst heißt; "lst" steht für list = Liste. Die Datei menu.lst befindet sich im Unterverzeichnis grub des Verzeichnisses boot auf der Festplatte (sda1). Durch Klicken auf das Symbol sda1 (oder den jeweiligen Namen der Festplatte) wird der Festplatten-Ordner geöffnet, danach klickt man der Reihe nach auf die Ordnernamen boot und grub. Dann öffnet man die Datei menu.lst mit dem Texteditor Geany. Der alte Textinhalt der Datei wird vollständig gelöscht.
GRUB kann verschiedene Betriebssysteme booten, die in der Konfigurationsdatei mittels des Schlüsselworts title beliebig benannt werden können, zum Beispiel mit der Titelzeile title Puppy Linux, wobei man statt "Puppy Linux" auch einen anderen Namen wählen kann. Dieser Name wird beim Booten dem Benutzer in einem Auswahlmenü gezeigt. Nach der Titelzeile folgen mehrere Zeilen, die das Booten des Betriebssystems steuern.
Vor der ersten Titelzeile stehen Angaben zum Erscheinungsbild des beim Booten gezeigten Menüs und zum Beginn des Boot-Vorgangs.
Um Puppy, aber kein anderes Betriebssystem, von der ersten Partition der ersten Festplatte vom IDE-Typ zu booten, könnte man folgende Konfigurationsdatei menu.lst mit einem Texteditor (zum Beispiel Geany) schreiben:
timeout 5
default 0
title Puppy Linux 5.3 frugal in sda1 dir slacko5.3frugal
rootnoverify (hd0,0)
kernel /slacko5.3frugal/vmlinuz pmedia=atahd psubdir=slacko5.3frugal
initrd /slacko5.3frugal/initrd.gz
Erklärung:
Mit der Zeile timeout 5 bestimmt man die Zeit, hier: 5 Sekunden, nach der der Bootvorgang eingeleitet wird, wenn der Benutzer keine aktive (mit der Eingabetaste abgeschlossene) Wahl im Auswahlmenü trifft. Wenn man statt "5" die Zeit "0" bestimmt, beginnt der Boot-Vorgang sofort, also ohne eine Benutzereingabe abzuwarten.
Die Zeile default 0 bestimmt, dass das erste nachfolgend genannte Betriebssystem geladen wird, wenn der Benutzer keine aktive Wahl im Auswahlmenü trifft. Zu beachten ist, dass Zahlenfolgen bei GRUB mit 0 beginnen. Entsprechend würde default 1 das als zweites genannte Betriebssystem booten, sofern ein entsprechender Titel und Steuerzeilen dafür folgen.
Die Anweisung rootnoverify legt die Root-Partition fest, ohne die Partition zu mounten. (Stattdessen würde root die Root-Partition festlegen und sie auch mounten.) hd(0,0) bezeichnet auf der ersten Festplatte (erste 0) die erste Partition (zweite 0), da GRUB mit 0 anfängt zu zählen.
Die mit kernel beginnende Zeile gibt an, wo sich der wichtigste Teil des Betriebssystems (der Kern des Kernels) befindet und die mit initrd beginnende Zeile gibt an, wo sich für die spezielle Hardware des Rechners wichtige zusätzliche Betriebssystemteile befinden.
4 Mitgelieferte Programme
4.1 System-Programme
Der Linux-Kernel, also das Bündel der wichtigsten Systemprogramme, liegt bei Puppy Linux 5.3.1 in Version 2.6.37.6 vor. Das Dateisystem wird von den Systemprogrammen e2fsprogs (für ext2-, ext3- und ext4-Dateisysteme; Version 1.41.14 in Puppy Linux, Version 5.2.5) und Syslinux (für FAT-Dateisysteme; Version 4.03 in Puppy Linux, Version 5.2.5) angelegt und verwaltet. Für die grafische Benutzeroberfläche wird das X Window System und Joe's Window Manager (Version 2.0.1, revision 500 in Puppy Linux, Version 5.2.5) verwendet. Mit Klick auf file (auf dem Desktop) wird der Dateimanager Rox-Filer (Version 2.10 in Puppy Linux 5.3) geöffnet. Durch Klicken auf den nach oben zeigenden grünen Pfeil gelangt man in das nächsthöhere Verzeichnis. Das oberste Verzeichnis ist / . In der Konsole (Befehlsfenster für Textbefehle) dient in Puppy Linux, Version 5.2.5 als Kommandozeileninterpreter (Shell) die Bourne-again shell (bash), Version 4.1.0.4.2 Büroanwendungen
Ein Klick auf edit (auf dem Desktop) öffnet den Text-Editor Geany (Version: lite 0.20 in Puppy Linux 5.3). Mit Klick auf write (auf dem Desktop) wird das Textverarbeitungsprogramm abiword (Version: 2.9.1 in Puppy Linux, Version 5.3) geöffnet. Mit Klick auf calc (auf dem Desktop) wird Gnumeric (Version 1.10.17 in Puppy Linux 5.3), ein Programm zur Tabellenkalkulation, geöffnet. Ein Klick auf plan öffnet das Kalenderprogramm (personal organizer) Osmo (Version 0.2.10 in Puppy Linux 5.3).4.3 Audio-, Video- und Grafik-Software
Audio- und Videodateien werden vom Programm GNOME MPlayer wiedergegeben (Version 1.04 in Puppy Linux, Version 5.3). Zum Beschreiben (Brennen) von CDs und DVDs dient das Programm Pburn, siehe die Webseite http://puppylinux.org/wikka/Pburn. Mit Klick auf paint (auf dem Desktop) wird das Malprogramm mtPaint (Version: 3.4 in Puppy Linux 5.3) geöffnet und entspechend öffnet draw das Vektorgrafikprogramm Inkscape (Version: lite 0.36-pre0 in Puppy Linux 5.3).4.4 Internet - Kommunikation
Mit Klick auf browse (auf dem Desktop) wird ein Browser geöffnet. Nach der Installation steht Midori (Version: 0.2.2, gekürzt) mit eingeschränkter Funktionalität zur Verfügung. Ein voll funktionsfähiger Browser kann einfach nachinstalliert werden (siehe unten). Mit Klick auf email (auf dem Desktop) wird das E-Mail-Programm Sylpheed (Version: 2.7.1) geöffnet und mit chat wird das Instant-Messaging-Programm Ayttm geöffnet.5 Verschiedene Ergänzungen
5.1 Browser (zum Beispiel Firefox) hinzufügen
Mit Klick auf quickpet (auf dem Desktop) wird ein Programm zur einfachen Installation einiger Anwendungsprogramme gestartet und unter dem Reiter Internet Pets findet man verschiedene Browser. Wenn man auf das Symbol nach Firefox ... klickt, wird der Firefox-Browser (Version 7.0.1 in Puppy Linux 5.3) heruntergeladen und danach, wenn man dies mit OK bestätigt, installiert.5.2 Sprachunterstützung hinzufügen
Auf dem Desktop kann man auf install klicken und dann auf run the Puppy Package Manager, um - wenn gewünscht - viele deutsche Übersetzungen in das ursprünglich englischsprachige Puppy-System einzufügen, indem man das "Package" für Deutsch (Version lang_pack_de-0.7-w5 in Puppy Linux 5.3.1) mit wenigen Klicks installiert.5.3 LibreOffice hinzufügen
Auf der Internetseite PuppyLinux : LibreOffice wird die freie Bürosoftware LibreOffice (Version 3.4.2 in Puppy Linux 5.3) mit Ergänzungen für verschiedene Sprachen (LanguageTool), unter anderen: Deutsch, angeboten und Hinweise zum (beträchtlichen) Speicherbedarf gegeben.5.4 C-Compiler hinzufügen
Um den den bei Linux-Betriebssystemen üblichen GNU-C/Cpp-Compiler zu bekommen, klickt man auf slickpet (das hieß früher "quickpet2), dann auf Sfs Get (SFS steht für Squash File System, ein Puppy-spezifisches Dateiformat) und dann das oberste, große Auswahlfeld um die Datei devx_slacko_5.3.sfs herunterzuladen. Sie wird automatisch installiert und solte danach auf der Festplatte zu finden sein.5.5 Zeichensätze hinzufügen
Fonts dienen der Darstellung von Schriftzeichen und da nach der ersten Installation von Puppy Linux relativ wenige Fonts zur Verfügung stehen, werden Texte oft nicht in der gewünschten Art dargestellt. Daher sollte man weitere, frei verfügbare Fonts hinzufügen. Wenn man auf dem Desktop auf install klickt und dann auf run the Puppy Package Manager, kann man die Schriftarten DejaVu (dejavu_fonts...) und Liberation (Liberations_fonts...) herunterladen und installieren.Microsoft's Core fonts for the Web (Microsoft's truetype core fonts) können im Internet gefunden werden und - unter gewissen Lizenzbedingungen - heruntergeladen und in das Verzeichnis (Ordner) /usr/share/fonts/default/TTF verschoben werden. So können unter anderem die Zeichensätze "Arial", "Comic Sans MS", "Times New Roman" und "Verdana" dargestellt werden.
Da zum Beispiel chinesische Schriftzeichen von den mitgelieferten Zeichensätzen nicht richtig angezeigt werden, muss für diesen Zweck ein weiterer Zeichensatz hinzugefügt werden. Das Projekt "WenQuanYi" bietet unter der GPL-Lizenz chinesische Schriftsätze an, die auch in chinesischen Puppy-Versionen verwendet werden. Als stolzer Besitzer eines Microsoft-Betiebssystems kann man eventuell "ARIALUNI.TTF" benutzen. Falls die Datei in gepackter Form vorliegt ("arialuni.zip"), musss sie erst entpackt werden (was nach Mausklick auf die gepackte Datei vom Betriebssystem vorgeschlagen wird). Nachdem man die Datei in das Verzeichnis (Ordner) /usr/share/fonts/default/TTF verschoben hat, kann man (zum Beispiel im Browser), chinesische Zeichen darstellen.
5.6 Firewall starten
Die Firewall wird durch Klick auf das entsprechende Symbol in der Taskleiste (am unteren Bildschirmrand) eingerichtet. In der Regel genügt eine automatische Einrichtung. Einstellungen der Firewall können später in der Datei rc.firewall (im Ordner /etc/rc.d) mit Hilfe eines Texteditors (Geany) verändert werden. Hinweise dazu sind in der Datei zu finden.5.7 Drucker anschließen
Der Drucker wird mit dem Rechner verbunden und eingeschaltet. Das Drucksystem CUPS erreicht man im Browser (zum Beispiel "Firefox Aurora"), indem man die Adresselocalhost:631/admin/
aufruft. Es erscheint die CUPS-Verwaltungsseite, wo man auf Add Printer klickt. Neben "Local Printers:" sollte dann der Drucker aufgelistet sein, zum Beispiel "ML-1510_700 (Samsung ML-1510_700)". Man klickt auf das entsprechende Feld und dann auf Continue. Auf der folgenden Seite kann man hinter "Location" einen verständlichen Namen für den Aufstellungsort des Druckers eintragen, zum Beispiel "Kohlenkeller", und klickt dann wieder auf Continue. Auf der folgenden Seite wird eine Liste mit Druckertreibern angeboten, auf der auch der passende zu finden ist, wenn man Glück hat. Wer kein Glück hat, sondern zum Beispiel einen Samsung ML-1410 Drucker, auch "ML-1510_700 (Samsung ML-1510_700)" genannt, kann die passende Treiber-Datei hoffentlich auf der Web-Seite der Linux-Foundation finden und herunterladen. Im Beispiel des ML-1410 Druckers heißt der Treiber "Samsung-ML-1410-gdi.ppd". Nachdem diese Treiber-Datei auf dem Rechner gespeichet wurde, kann man den Dateinamen, einschliesslich Pfad zum Verzeichnis, nach "Or Provide a PPD File:" eintragen. Man klickt hierfür auf Browse... und klickst sich dann durch die Verzeichnisse, bis man die gespeicherte Datei gefunden hat. Danach noch auf Add Printer klicken und man landet auf einer Seite, auf der man Voreinstellungen für den Drucker setzen kann. Nach "Page Size:" sollte man A4 auswählen, wenn man in der Regel auf A4-Papier drucken will. Nach Klick auf Set Default Options geht es weiter. Im letzten Fenster wählt man unter "Maintenance" die Option "Print Test Page" und schon wird die erste Seite gedruckt. Der Browser kann geschlossen werden. Fertig!
6 Arbeiten mit der Kommandozeile (Konsole)
6.1 Navigation im Verzeichnisbaum
In Linux-Betriebssystemen befinden sich die Dateien sind in Verzeichnissen (Ordnern), die wiederum in übergeordneten Verzeichnissen enthalten sind. Man nennt diese Anordnung (Dateisystem) eine hierachische Struktur oder mathematisch gesprochen: Baum. Es ist aber ein umgekehrter Baum, denn die Wurzel (Root) steht in der Anordnung (Hierachie) ganz oben. Hier einige Befehle, um mit der Verzeichnisstruktur zu arbeiten:- pwd gibt den Namen des aktuellen Verzeichnisses am Bildschirm aus
- ls zeigt eine einfache Liste der Dateien im aktuellen Verzeichnis
- ls -al zeigt eine ausführliche Liste einschließlich der versteckten Dateien
- cd uv wechselt in das Unterverzeichnis uv des aktuellen Verzeichnisses
- cd .. wechselt in das Verzeichnis, das über dem aktuellen Vezeichnis liegt
- cd / wechselt in das Wurzelverzeichnis (Root), also in die höchste Ebene
- mkdir u erzeugt ein Verzeichnis u innerhalb des aktuellen Verzeichnisses
- cp -r ./u ./v erzeugt eine Kopie von Verzeichnis u (samt Inhalt) mit dem Namen v
- mv v/ w/ ändert den Namen von Verzeichnis v in w
- mv ./w/ ./u/ verschiebt das Verzeichnis w in das bereits vorhandene Verzeichnis u
- rm -r u/ löscht u mit allen darin enthaltenen Verzeichnissen und Dateien
6.2 Sichere Datenübertragung mit SCP
scp dient zur sicheren Übertragung einer einzelnen Datei. Um zum Beispiel die Datei x.pdf vom eigenen Linuxrechner in das Verzeichnis /fhj/mt/jones des Nutzers jones auf den Server y hochzuladen, schreibt man:
scp x.pdf jones@y:/fhj/mt/jones
Dann wird das Passwort abgefragt und, nachdem dieses eingegeben wurde, wird die Datei hochgeladen und die Verbindung automatisch beendet. Um die Datei x.pdf vom Server y zu holen, schreibt man entsprechend:
scp jones@y:/fhj/mt/jones/x.pdf
Mit der Option –r (recursively) kann man auch Verzeichnisse übertragen. Um zum Beispiel den Ordner /home/tom des Nutzers jones auf den Server y hochzuladen, schreibt man:
scp -r /home/tom jones@y:/fhj/mt/jones/
6.3 Weitere Befehle für die Bourne-again shell (bash)
- date zeigt Datum und Uhrzeit (gemäß der internen Uhr des Rechners)
- df -m zeigt den freien und belegten Speicherplatz auf den Festplatten
- free zeigt freien und belegten Speicherplatz im Arbeitsspeicher (Mem)
- more dat zeigt den Inhalt der Datei dat seitenweise an (ähnlich: cat, less)
- rm -i dat löscht, wenn man dazu berechtigt ist, Datei oder Verzeichnis dat
- gzip -v dat komprimiert die einzelne Datei dat in Datei dat.gz (neuer ist bzip2)
- gzip -d dat.gz dekomprimiert eine einzelne Datei dat.gz in Datei dat (= gunzip)
- ./prog startet das im aktuellen Verzeichnis gespeicherte Programm prog
- grep -w qms d.txt sucht das Wort qms (-w: vor und nachher eine Lücke) in Datei d.txt
- grep -i qms ord/* sucht Zeichenfolge qms (-i: groß oder kleingeschrieben) im Ordner ord
- make führt, in besonderer Datei makefile gespeicherte, Anweisungen aus
- time zeigt die Ausführungsdauer für den folgenden Befehl an (siehe 3.2)